Die Seite ist verhältnismässig umfangreich, deshalb habe ich sie
in zwei Teile unterteilt:
> Hier sehen Sie das Bajonett im alten
Zustand
> Hier sehen Sie das Messer im neuen
Zustand
Es war mal ein amerikanisches Bajonett, das fand ich vor ca. 45 Jahren in einem Hühnergarten und seither lag es bei mir herum, in einem bemitleidenswerten Zustand:
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Linke Seite. | Rechte Seite.
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Linke Seite, ohne Griffschalen. | Rechte Seite, ohne Griffschalen. |
Der Verriegelungsmechanismus liess sich sogar bewegen. Offensichtlich hatte das Öl, das ich vor Jahrzehnten eingespritzt hatte dann doch noch gewirkt ...
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Linke Seite, ohne lose Teile. | Rechte Seite, ohne lose Teile. |
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Das erste Problem war, die Parierstange zu entfernen. Wie sich herausstellte, war sie aufgenietet. | Nach dem ersten Überschleifen liessen sich
noch ein paar Zeichen entziffern: "...H", zwei konzentrische Kreise mit einem "S" sowie "...943", vermutlich das Herstelljahr 1943. |
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Durch
das Messerforum (von "Palladin") erfuhr ich noch ein paar
Informationen zu diesem Bajonett: Es handelt sich danach um ein M1905 des Herstellers "American Fork and Hoe". |
Das hatten die Experten über das Bajonett herausgefunden. | |
Nun wollte ich endlich das Messer mal überschleifen und dabei
gleich auch den störenden Knubbel entfernen, der als Anschlag für
die Parierstange ja nun nicht mehr benötigt wird.
Aber dann überlegte ich es mir noch mal anders, denn dabei hätte
ich auch den grössten Teil der Verbindung zwischen Klinge und
Griff entfernt ...
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Anschlag der Parierstange mit Bohrung für den Betätigungsknopf der Verriegelung. | Nach dem ersten groben Überschleifen, um den Hauptteil des Rosts zu entfernen. |
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Das Griffinnere im Bereich des Knaufs. | Knauf von aussen mit tiefen Rostnarben. |
Aber nun stellt sich natürlich die Frage: Was tun? Wie soll es
weiter gehen?
Vor allem: Wie viel soll weggeschliffen werden?
Da die Rostnarben teilweise sehr tief sind, müsste sehr viel
Material abgetragen werden, was den Charakter des Messers
möglicherweise sehr ändern würde. Ausserdem erscheint es mir auch
fragwürdig, dem 60 Jahre alten Messer eine "fabrikneues" Aussehen
zu verpassen.
Vermutlich werde ich deshalb versuchen, die Oberfläche nur fein zu überschleifen und die tiefen Rostnarben als "Patina" zu belassen.
Noch eine ganz andere Frage ist, wie die neuen Griffschalen
aussehen sollen. Da das Messer ja nicht mehr als Bajonett
verwendet wird, sind die Schwalbenschwanzaussparungen für die
Halterung im Gewehr sowie die Durchbrüche für die Verriegelung
nicht mehr nötig.
Ich könnte sie einfach mit Epoxyd zukleben, aber es bliebe dennoch
schwierig, die Griffschalen einzupassen (den originalen
Griffschalen kann man ansehen, dass das auch dem Hersteller nicht
gelungen ist).
Vermutlich werde ich das obere Material seitlich wegschleifen, so dass die Griffschalen insgesamt auf einer ebenen Fläche aufliegen können. Allerdings müsste ich den Durchbruch zuschweissen, weil sonst das obere Material durchtrennt wäre.
Ebenfalls noch unklar ist, ob das Messer einen Fingerschutz bzw.
Backen bekommen soll.
Ich sehe mehrere Möglichkeiten:
Ich entschloss mich, die komplette Schwalbenschwanzpassung zu
entfernen. Weil damit der obere Verbindungssteg unterbrochen
wurde, schweisste ich ein Stegblech ein, das oben bündig
geschliffen wurde mit dem Messer- bzw. Griffrücken.
Hinten geht es nicht ganz bis zum Knauf, dieser Absatz soll durch
das Griffholz abgedeckt werden.
An der Seite habe ich den Knauf aufgeschliffen, so dass das
Griffholz einfach eingepasst werden kann.
Vorne habe ich einen Fingerschutz aus Epoxydharz geplant, weil das leichter an den Parierstangenanschlag bzw. die Wölbung des Verriegelungsstiftgehäuses angepasst werden kann.
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Das Griffinnere im Bereich des Knaufs: Bleche eingeschweisst. | Der Absatz wird mit dem Griffholz abgedeckt. |
Aus dem Bajonett wurde ein Messer.
Ursprünglich zum Stechen gedacht, hat es nun eine Schneide, auch
wenn es zum Schneiden nicht wirklich gut geeignet ist. Zunächst
hat es seinen Platz bei den friedlichen Küchenmessern gefunden,
aber irgendwann wird es wohl doch vom Messerblock in eine
Lederscheide wandern.
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Das Messer besitzt nun Backen mit Fingerschutz aus Neusilberbild und Griffschalen aus Rosenholz (Palisander). |
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Die Klinge wurde zwar überschliffen und poliert, die tiefen Rostnarben wurden jedoch bewusst nicht entfernt. |
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Das Messer ist nicht so krumm, wie es auf den Bildern aussieht. |
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Details des Griffs. |
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Die Backen wurden mit Schwalbenschwanz
ausgeführt und bekamen eine Zwischenlage aus rotem
Fiber. Die Absätze rühren aus den unterschiedlichen
Dicken zwischen Klinge und Griff. Der Absatz am Knauf ergab sich durch die weggefallene Gewehrhalterung, er wurde mit Ebenholz geschlossen. |
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Die Backen sind poliert und erhielten mit dem Schleifvliess einen feinen Strich. |
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Auf der rechten Seite des Knaufs fanden sich kaum Rostnarben, wer genau hinsieht, kann mich in der Politur hinter dem Fotoapparat erkennen. |