Drehmaschine: Erweiterungen 02c
Messuhrhalter für den Querschlitten
Beim Drehen der Passung für die Planscheibe zeigte sich, dass
dafür eine Messuhr sehr hilfreich ist.
Allerdings gefiel mir die Montage mit Magnetfuss nicht.
Deshalb baute ich einen Messuhrhalter für den Querschlitten der
Drehmaschine.
Die Messuhr selber wird am Schlitten gehaltert. Dafür nutzte ich
die vorhandenen Schrauben, ersetzte sie nur durch längere.
Als Gegenlager verwendete ich eine M10-Gewindestange, deren
Halter ich an der Grundplatte des Querschlittens anschraubte. Hier
gabs glücklicherweise zwei ungenutze Gewindebohrungen (die waren
vermutlich mal zum Anschlauben einer T-Nut-Platte gedacht).
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Messuhr mit ihrer
Halterung sowie die Anschlagstange. |
Der "Mündungsdämpfer"
der Anschlagstange dient als
Hartanschlag zum Schutz der Messuhr, so dass deren
Messbereich nicht überschritten wird. |
Falls im Eifer des Gefechts der Querschlitten mal zu weit nach
aussen gekurbelt wird könnte dadurch die Messuhr beschädigt
werden.
Dies verhindert der Hartanschlag:
Die lange Mutter schlägt an der Halterung der Messuhr an bevor
deren innerer Anschlag erreicht wird.
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Der Hartanschlag in
Aktion. |
Halter der
Anschlagstange. |
Die Anschlagstange wird benötigt, weil der Weg des
Querschlittens mehrfach grösser ist als der Messbereich der
Messuhr (ca. 10 mm).
Mit ihr wird die Messuhr auf den jeweiligen Drehdurchmesser
eingestellt, in dem sie dann nur noch für einen Weg von wenigen
Zehntelmillimetern benötigt wird.
Die Anschlagstange wird gehaltert in einem Block mit Schlitz und
Klemmschraube. Damit kann sie leicht bewegt, genau eingestellt und
spielfrei geklemmt werden.
Der Block ist an einen Halter geschraubt, der wiederum mit zwei
Schrauben an der Grundplatte des Querschlittens geschraubt ist.
Wenn der Messuhrhalter nicht benötigt wird sollte er entfernt
werden:
Er sollte weder an die Halterung der Messuhr stossen noch den Weg
des Reitstocks beeinträchtigen.
Statt ihn komplett abzuschrauben kann der Halter mit der
Anschlagstange um 90° aus seiner Messposition geschwenkt werden
nachdem die beiden Schrauben an der Grundplatte des Querschlittens
gelöst wurden.
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Anschlagstange
weggeschwenkt. |
In dieser Position schlägt er am Längsschlitten an, wenn der
Querschlitten vollständig nach vorne gekurbelt wird, er bildet
also den Anschlag für den Querschlitten.
Diese Version hatte ich gebaut bevor ich die T-Nut-Platte kaufte.
Hier lässt sie sich nicht anbauen, deshalb baute ich eine zweite
Version.
Sie wurde aber anscheinend nicht dokumentiert und ausserdem blieb
sie nach dem letzten Umzug verschwunden...
Deshalb baute ich nun eine dritte Version.

Die Halterung wird in den Nuten der Nutplatte befestigt. Die Messuhr
(mit grossem Messbereich) wird von hinten eingesteckt und geklemmt.
Am Längsschlitten ist ein Spannblock befestigt, der einen
Anschlagstab trägt und den Kontakt herstellt zur Messuhr.
Die gesamte Anordnung lässt sich also sowohl an der Längs- wie auch
an der Querschlittenseite ver- bzw. einstellen.
Anschlag für den Querschlitten
Nachdem ich die Halterung schon mal neu anfertigen musste und für
die Kugeldrehvorrichtung und die Rändelzange einen Anschlag für den
Querschlitten haben wollte habe ich die Messuhrhalterung dafür
genutzt.
Die querschlittenseitige Halterung bleibt unverändert, nur die
Messuhr wird entfernt.
Die andere Seite des längsschlittenseitigen Anschlagstabs erhielt
ein IG M6 in das eine Gewindestange M6 eingeschraubt wurde, am Ende
des Gewindestange wurde eine M6-Mutter aufgeschraubt als Anschlag.
Dieser Anschlag kann nach beiden Seiten wirken:
1. Nach innen, also zum Aussendrehen, für die Kugeldrehvorrichtung
und die Rändelzange.
2. Nach aussen, also zum Innendrehen.
Anschlagstab mit Gewindestange
Anschlag nach innen
Hier wird die Gewindestange durch die Aufspannung für die Messuhr
gesteckt und hinten die Mutter als Anschlag aufgeschraubt (hier
verdeckt).
Der Querschlitten wird nach innen gefahren bis zum Anschlag an der
Mutter auf der Gewindestange des Anschlagstabs.
Der Anschlag wirkt also nach innen, zum Aussendrehen, für die
Kugeldrehvorrichtung und die Rändelzange.

Anschlag nach aussen
Die Gewindestange kann eingeschraubt bleiben, ist hier aber ausser
Funktion.
Der Querschlitten wird nach aussen gefahren bis zum Anschlag an der
Stirnseite des Anschlagstabs.
Der Anschlag wirkt also nach aussen, zum Innendrehen.

Messuhrhalter #4
Ab und zu muss ich doch den Oberschlitten nutzen wobei dann die
Nutplatte abgebaut werden muss.
Damit entfällt dann auch die Messuhrhalterung.
Also habe ich aus Teilen der Messuhrhalterung #1 eine neue gebaut:
Messuhrhalter #5
#4 funktionierte zwar, hatte aber Nachteile:
Wenn man den Querschlitten in X zustellt bewegt er sich nach hinten
und die Messuhr fährt ebenfalls nach hinten.
Der Anschlagstab bleibt stehen, also zählt die Uhr rückwärts.
Das ist nicht so schlimm wie dass man von der Rückstellkraft der
Messuhrfeder abhängig ist.
Und dass man den Querschlitten nicht beliebig zurückfahren kann weil
die Messuhr auf Block geht.
Deshalb ist dieser Halter so richtig nur beim Innenausdrehen von
Bohrungen einzusetzen, denn da ist die Vorschubrichtung -X, der
Querschlitten bewegt sich nach vorne und die Messuhr fährt ebenfalls
nach vorne.
Der Anschlagstab bleibt stehen, also zählt die Uhr vorwärts.
Und alles ist gut, die Konfiguration bleibt so für das Innenausdrehen
von Bohrungen.
Beim Aussendrehen sollte die Bewegung umgedreht werden:
Dazu drehte ich den Haltearm um damit sich die Messuhr nun oberhalb
des Anschlagstabs befindet.
Ausserdem drehte ich die Messuhr um, so dass der Messstab nun nach
hinten zeigt.
Schliesslich bekam der Anschlagstab am hinteren Ende einen
Anschlagarm gegen den die Messuhr fährt.
Wenn man nun den Querschlitten in X zustellt bewegt er sich nach
hinten und die Messuhr fährt ebenfalls nach hinten.
Der Anschlagstab bleibt stehen, also zählt die jetzt nach hinten
gedrehte Uhr vorwärts.
Diese Konfiguration gilt für das Aussendrehen.
Messuhrhalter
#6
Beim Drehen zeigte sich, dass der lange Anschlagstab manchmal sehr
im Weg ist.
Also baute ich daraus einen neuen Halter. Und weil mir der nicht
gefiel naute ich ihn gleich wieder um. Und nochmal um.
Im Augenblick sieht die vorläufgendgültigletzte Version so aus - in
der Konfiguration für das Aussendrehen:

Die Messuhr ist über das Klemmstück mit dem kurzen Rundstab und der
mit dem Querschlitten verbunden - die Messuhr bewegt sich also mit
dem Querschlitten.
Der Taststift stützt sich auf der Tastlatte ab das mit dem langen
Rundstab mit dem Längsschlitten verbunden ist.
Wenn man beim Zustellen den Querschlitten nach innen kurbelt bewegt
sich die Messuhr ebenfalls nach innen wobei dann der Taststift nach
innen fährt. Die Zustellbewegung entspricht also dem Messweg bzw.
der Messrichtung.
Entgegen der Zustellung kann man den Querschlitten beliebig nach
aussen kurbeln ohne die Messuhr zu gefährden.
Theoretisch könnte man diese Konfiguration auch für das Innendrehen
verwenden, aber das hat einige Nachteile
- Die Zustellbewegung verläuft entgegen der Messbewegung, man
ist also von der Federrückstellkraft abhängig
- Wenn man den Querschlitten entgegen der Zustellung nach innen
kurbelt gefährdet dies die Messuhr
Deshalb habe ich eine Konfiguration für das Innendrehen
vorgesehen.
Dazu könnte man die Messuhr umdrehen - oder man montiert sie auf
den anderen Stab:

Die Messuhr ist über das Klemmstück mit dem langen Rundstab und der
mit dem Längsschlitten verbunden - die Messuhr bewegt sich also nicht
mit dem Querschlitten.
Der Taststift stützt sich auf der Tastplatte ab die über den kurzen
Rundstab mit dem Querschlitten verbunden ist.
Wenn man beim Zustellen den Querschlitten nach aussen kurbelt bewegt
sich der Taststift nach aussen während die Messuhr sich nicht
bewegt. Die Zustellbewegung entspricht also dem Messweg bzw. der
Messrichtung.
Entgegen der Zustellung kann man den Querschlitten beliebig nach
innen kurbeln ohne die Messuhr zu gefährden.
Nachdem das jetzt vielleicht ein wenig unübersichtlich war hier noch
ein Bild ohne die Messuhr

Das Klemmstück für die Messuhr ist über den langen Stab mit dem
Längsschlitten verbunden.
Die Tastplatte ist über den kurzen Stab mit dem Querschlitten
verbunden.
Wer mag kann sich jetzt ja überlegen ob das die Konfiguration für
das Aussen- oder Innendrehen ist.
Warnung:
Ich bemühe mich zwar, sorgfältig zu arbeiten, aber ich
muss Sie darauf hinweisen, dass Sie meine Hilfsmittel auf
Ihr eigenes Risiko nachbauen! |
wm-d02c.htm 18.03.2016 18:00