Aber dann hatte ich mir ein Problem erzeugt, als ich den Schlagzahnfräser aussen überdrehen wollte und ihn dazu im Süannzangenfutter spannte.
Dabei hatte ich übersehen, dass das Spannzangenfutter viel kürzer ist als das Drei- oder Vierbackenfutter und man deshalb viel weiter links dreht.
Wie weit links merkte ich, als plötzlich äusserst unangenehme
Geräusche auftraten:
Ich hatte mit dem Vorschub so weit gedreht, bis der Längsschlitten
den Anbaumessschieber auf Block zusammendrückte!
Was dann nachgab war das Zahnrad des Vorschubantriebs, das dabei
einige Zähne verlor.
Daraufhin beschloss ich, das Projekt Z-Anschlag zu forcieren...
Es sollte mehrere Funktionen abdecken:
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Abdeckung aus Plexiglas. | Hier als Anschlag zwischen Spindelgehäuse und Querschlitten. |
Nun noch der weiche Z-Anschlag.
Dazu fertigte ich einen Messuhrhalter an, der auf die Prismenführung des Betts geklemmt wird.
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Messuhrhalter (die Schraube mit Sechskantkopf dient als Hartanschlag zum Schutz der Messuhr). |
Die Messuhr misst den Weg des Längsschlittens und die Idee dabei
ist, dass die Messuhr so eingestellt wird, dass das Sollmass bei
der Anzeige 1.00 erreicht ist.
Falls der Längsschlitten weitergefahren wird kann die Uhr noch
ein wenig zusammengeschoben werden, bevor er auf einen
Hartanschlag fährt, der die Messuhr schützt.
Falls dann immer noch weitergefahren wird schiebt der
Längsschlitten den Messuhrhalter auf der Prismenführung weiter
(hoffe ich) bevor der Plexiglasendanschlag einsetzt oder sonst
etwas Schlimmes passiert (Drehstahl-Futter-Kontakt o. ä.).
Der Anschlag kann aber nicht vor sämtlichen Problemen schützen!
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Mit der Messuhr als Anschlag. | |
Wie es wurde was es ist
Zuerst bohrte ich die Plexglasplatte nur.
Dann entschloss ich mich, die Bohrungen aufzufräsen, damit die
Abdeckung leichter demontierbar ist, z. B. wegen der
Zugänglichkeit der Schmiernippel des Querschlittens.
Ich hatte die Platte länger geassen und entschloss mich, den vorderen Bereich abzukanten. Das versteift die Platte einerseits und andererseits erschwert es das Einhaken der Drehspäne.
Zum Biegen erinnerte ich mich an die Vorrichtung, die ich mir mal zum Biegen von Kydex für Messerscheiden angefertigt hatte.
Mangels Heissluftpistole erwärmte ich die Plexiglasplatte mit
dem Gasbrenner, wobei ich alles bis auf die Biegekante abdeckte.
Ich erwärmte die Platte so lange, bis sie sich biegen liess.
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Einspannen der Plexiglasplatte zum Biegen. | Nach dem Biegen. |
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Dass das Holz angekokelt ist macht nichts. | Hier kann man eine der aufgefrästen Bohrungen erkennen |
So schön die Plexiglasabdeckung war, aber beim Abstechen eines
grossen Werkstücks wurde sie leider zerstört.
Ich habe deshalb eine neue angefertigt, diesmal aber nur als ebene
Platte.
Es zeigte sich, dass ein harter Längsanschlag manchmal doch sehr
praktisch wäre.
Also baute ich einen neuen, verstellbaren Anschlag (der seitherige
Anschlag wird als Halterung für eine Messuhr weiterverwendet).
Die Bauart entspricht etwa dem seitherigen Halter.
Statt einer Zylinderkopfschraube wurde ein Klemmhebel verwendet,
so dass zum Verstellen kein Schlüssel benötigt wird.
Als Anschlag dient eine Gewindestange M10, die mit einem grossen
Griffrad verstellt werden kann.
Der Halter ist geschlitzt, so dass die Gewindestange geklemmt
werden kann. Leider konnte ich mit einer Flügelschraube nicht
genügend Drehmoment aufbringen, so dass ich sie durch eine
Zylinderkopfschraube ersetzte, auch wenn ich nun zum Klemmen einen
Schlüssel benötige.
Das Überdrehen der Stirnseiten sah ein wenig abenteuerlich aus, klappte aber sehr gut.
Am Griffrad fräste ich Griffnuten ein.
Abdeckung #1 (s. o.) wurde beim Abstechen eines grossen
Werkstücks zerstört.
Abdeckung #2 (ebene Platte) überlebte auch nicht, wimre beim
ersten Crash als ich den Längsschlitten mit dem automatischen
Vorschub gegen den harten Anschlag fuhr :-(
Jetzt also #3
Diesmal aus einem vorhandenen Blech (unbekanntes Material, nicht
magnetisch, kein Alu, sieht auch nicht nach Zink aus) und
vorhandener Abmessung.
Weil es zu breit war erhielt es vorne eine Aufkantung, was
nebenbei auch der Steifigkeit gut tut.
Die Breite ist so bemessen, dass der Längsschlitten noch ca. 10mm
vom harten Anschlag entfernt ist wenn das Blech auf Block geht -
es funktioniert also als "weicher" Anschlag.
Wenn sich also das Blech verformt habe ich noch ein paar
Millimeter um den Vorschub abzuschalten - ich hoffe, dass dadurch
Crash #2 der letzte war!
Man kann hier sehen, dass die Bohrungen nach rechts geöffnet
sind, so dass ich nur die Schrauben lockern muss um das Blech
entnehmen zu können.
Warnung: Ich bemühe mich zwar, sorgfältig zu arbeiten, aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass Sie meine Hilfsmittel auf Ihr eigenes Risiko nachbauen! |