Drehmaschine: Erweiterungen 22
Bohrstange und Drehstahl für DC*07*-WSP

Ich wollte schon immer mal die hochgelobten DC*-WSP testen und kaufte ein paar WSP DC*07*.
Die Halter dazu wollte ich selbst anfertigen.




Bei der Bohrstange zum Innendrehen orientierte ich mich an dem Halter SDHCR 1212 H 07.
Allerdings mit einigen Änderungen:
Die Länge ist grösser als H (100mm) und kappa ist mit120° grösser als 107.5° weil ich damit auf Freistiche für Innengewinde drehen möchte.
Der Schaftdurchmesser ist 12mm.

Bei dem Halter zum Aussendrehen orientierte ich mich an dem Halter SDJCR 1010 H 07
Es soll zum Schlichten verwendet werden und zum Drehen der Freistiche von Aussengewinden.

Herstellung des Halters zum Aussendrehen

Hier will ich mal versuchen die Herstellung des Plattensitzes zu beschreiben am Beispiel des Aussendrehhalters (die Herstellung der Bohrstange unterscheidet sich, abgesehen von den Winkel nicht davon).

Wegen der zu fräsenden Winkel spanne ich den Schraubstock auf den Rundtisch.
Zur Positionierung dient eine Justierbohrung.

li: Hier ist die Justierbohrung gesetzt, die WSP-Umgebung um 0.5mm abgesetzt (damit die Schneide frei von der Plattentaschenkante ist und dennoch die Schneide auf der Höhe des Drehstahlhalters ist).
Im Futter ist ein Positionierdorn eingespannt. Er greif in die Justierohrung ein, anschliessend kann man den Schraubstock auf dem zentrierten Rundtisch positionieren, ausrichten und festspannen.

re: Den Plattensitz fräse ich mit dem "grossen" Fräser (d3) vor und dann mit dem Stichel mit 7° fertig. Die Winkel werden mit dem Rundtisch eingestellt, der Drehstahlhalter ist so positioniert dass sich die Mitte der Fräsbahnen über der Rundtischachse schneiden.




Wegen der Probleme mit den Sekundenkleber verzichtete ich diesmal auf die chemische Fixierung bei der Positionierung der Gewindebohrung.
Statt dessen fixierte ich die WSP mit einem Positionierdorn - was gut funktionierte.
Wie üblich versetzte ich die Bohrung etwas in Richtung innere Schneidecke um eine Vorspannung durch die Spannschraube zu erreichen.
Den Überstand fräste ich am Schluss zurück.




Hier mal wieder ein Beispiel kreativer Aufspannung:
Ich wollte die Stirnseite der Bohrstange zurücksetzen wobei sie in zwei Richtungen schräg (Freiwinkel) gefräst werden sollte.
Dazu spannte ich den Aufspannquader in den neigbaren Schraubstock (7°) und spannte die Bohrstange schräg auf dessen Oberfläche (85°, mit dem Winkelmesser).
Die Passstifte bewährten sich wieder als Anschläge.
Dass man dabei "hinten" fräsen muss ist unpraktisch, ich wollte aber den Schraubstock nicht um 90° drehen.



Kritik

Inzwischen arbeite ich etwas anders. Das Bohren der Justierbohrung habe ich beibehalten aber den Drehstahlhalter spanne ich nicht mehr im Schraubstock, sondern auf dem Rundtisch auf.
Da ich die Justierbohrung in den Schnittpunkt der Plattensitzkanten lege kann ich beide Winkel mit dem Rundtisch fräsen ohne die Justierbohrung als Ursprung zu verlieren.
Je nach Grösse und Spitzenwinkel der WSP und Fräserdurchmesser muss ich den Plattensitz dann noch freistellen.
Beim Bohren des Gewindes für die Spannschraube richte ich nicht mehr die Spindel nach der WSP-Bohrung aus sondern fixiere die WSP mit einem passenden Dorn, drücke sie damit in den Plattensitz und verschiebe den Drehstahl so dass die WSP im Plattensitz anliegt. Ich spanne den Drehstahlhalter fest und verfahre den Tisch um ca. 0.12mm in Richtung Plattensitzecke so dass die Spannschraube leicht exzentrisch sitzt und die WSP in den Plattensitz zieht.

Warnung:
Ich bemühe mich zwar, sorgfältig zu arbeiten, aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass Sie meine Hilfsmittel auf Ihr eigenes Risiko nachbauen!


wm-d22.htm 26.02.2019 14:00 (Kritik hinzu)