Drehmaschine: Erweiterungen 27
Höheneinstelllehre 5 (Voreinstellvorrichtung)

Man sieht ja schon an der Nummerierung dass ich die beste Höheneinstelllehre noch nicht gefunden habe - alle haben ihre Nachteile.

Deshalb will ich es nun mal mit einer Voreinstellvorrichtung versuchen mit der die Drehstahlhöhe ausserhalb der Drehmaschine voreingestellt werden kann.


Einstellung.
Die Drehstahlaufnahme wird mit ihrer Höheneinstellschraube in der Höhe so eingestellt dass die nach unten gedrückte Messuhr mit ihrer Messfläche auf der Schneide aufsetzt und die Messuhr 0 zeigt.




Die Voreinstellvorrichtung besteht aus mehreren Teilen:
  1. Der Grundkörper. Er ist aufgebaut wie der des Schnellwechseldrehstahlhalters - die Drehstahlaufnahme wird in einer Schwalbenschwanznut eingeführt und geklemmt (der Stahlklotz an der Rückseite des Grundkörpers dient als Gegengewicht zur Drehstahlaufnahme).

  2. Dem Grobeinstellkörper. An der oberen Fläche der Aussparung kann der Drehstahl schon mal grob eingestellt werden .

  3. Die Messuhr. Sie dient zum Messen / Kontrollieren der Schneidenhöhe.
    Anders als bei den üblichen Messuhren ist hier die Messrichtung umgedreht, der Taster befindet sich frei oberhalb des Drehstahls und wird zum Messen manuell auf die Schneide abgesenkt. Das erscheint mir praktikabler zu sein als die normale Messuhr deren Taster ständig auf der Schneide aufliegen würde.
    Eigentlich handelt es sich bei dieser Messuhr um ein Dickenmessgerät das ich umgebaut habe.

  4. Dem Normalnulleinstellkörper. Er dient zum Einstellen (Nullen) der Messuhr

Grobvoreinstellung.
Hier wird die Drehstahlhöhe durch Vergleich mit der oberen Fläche der Aussparung grob voreingestellt.



Fertigung
Konstruiert war der Grundkörper als Stahlteil.
Als aber beim letzten Stammtisch gedruckte Werkstücke gezeigt wurden habe ich ihn testweise drucken lassen.
Markus war so freundlich, das Werkstück als 3D-Modell zu konstuieren und dann auszudrucken - herzlichen Dank an dieser Stelle!
 

Grundkörper
Hier in Drucklage, für den Einsatz wird er um 180° gedreht und steht dann auf den drei "Füssen".
Das Grüne sind Stützkonstruktionen für das Drucken der Überhänge, sie werden nach dem Drucken entfernt.




Gegengewicht
Was ich nicht bedacht hatte: das gedruckte Teil wiegt ja nahezu nichts im Vergleich zur ursprünglich angedachten Stahlausführung.
Das würde dazu führen dass der Grundkörper die montierte Drehstahlaufnahme nicht im Gleichgewicht halten würde.
Vorsichtshalber hatte ich aber schon mal zwei Bohrungen vorgesehen für Schrauben die ein Gegengewicht zum Gleichgewichtsausgleich halten können.




Messuhr
Hier baute ich ein billiges Dickenmessgerät um.

Die untere Messfläche habe ich entfernt (es sah aus wie ein M5, war aber eingeklebt) und das Bügelteil mit der Bohrung abgesägt und überfräst.
Die untere Fläche habe ich auch überfräst damit sie im Winkel ist und dan zwei M3-Gewindebohrungen zur Befestigung auf der Grundplatte eingebracht.




Die Messuhr wurde auf einer Grundplatte (d50x8) befestigt.


Einstellung mit Messuhr.




li: Zum Justieren der Messuhr habe ich noch einen Normalnulleinstellkörper gedreht

re: Um die Frage zu beantworten ob man auch Überkopfdrehstähle messen kann:
Ich habe nur ein Überkopfabstechschwert und damit geht es, knapp zwar, aber es geht.
Man muss eben die Dicke des Messtellers (2mm) berücksichtigen.



Nachdem alles fertig war habe ich die Teile noch brüniert. Zumindest die die sich brünieren liessen denn der Fuss der Messuhr scheint aus einem CrNi-Stahl zu sein der sich nicht schwärzen liess.

Warnung:
Ich bemühe mich zwar, sorgfältig zu arbeiten, aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass Sie meine Hilfsmittel auf Ihr eigenes Risiko nachbauen!


wm-d27.htm 11.01.2019 11:00