Fräsmaschine: Erweiterungen 01b
Bohrerhalter


Hier stecken die Bohrer. Und hier Schlüssel und anderes Zeug.

Für die Bohrer fertigte ich drei Leisten aus Hartholz an. Die obere Fläche fräste (ich wunderte mich, wie gut ein VHM-Fräser, mit dem ich Stahl und Aluminium fräste, auch mit Holz fertig wurde. Aber dass die Fräser scharf sind, merkte ich, als ich unaufachtsam mit meinen Fingern hängen blieb...) ich schräg und bohrte denn die Aufbewahrungslöcher senkrecht dazu (wozu hat man schliesslich einen neigbaren Schraubstock).
Schräg deshalb, damit sie leichter entnommen werden können und ausserdem die obere Leiste überdecken können, ohne dass es damit Probleme gibt.

Ich verzichtete darauf, für jeden Bohrer ein genau passendes Loch zu bohren, da ich mich damit zu sehr festgelegt hätte und Erweiterungen und Änderungen nicht mehr so einfach realisieren könnte.
Statt dessen bohrte ich im oberen Halter Löcher mit 5 mm Durchmesser, der mittlere erhielt 10 mm Löcher und im unteren fräste ich Löcher mit 16 mm Durchmesser.

Die drei Leisten schraubte ich an eine Holzplatte, die ich an die Wand dübelte.


Ausbaustufe 1:

Nachdem die Anzahl der Bohrer zunahm bohrte ich in die
Zwischenräume in einem neuen Winkel neue Löcher.
Nein, das sind keine Fledermäuse:
Ich habe durch das untere Brett des Wandschranks
M10-Gewindestangen geschraubt, auf die die Fräseraufnahmen
geschraubt und damit aufgeräumt werden können.


Ausbaustufe 2: Matrix, das etwas andere Bohrersteckbrett:



Nachdem die Zahl der Bohrer weiter zunahm und es immer schwieriger wurde den passenden Bohrer zu finden entschloss ich mich, ein neues, neuartiges Bohrersteckbrett anzufertigen.
Die Bohrungen sollten für alle Bohrer gleich sein und so gross, dass sie auch mehrere Bohrer aufnehmen können.
Ich habe die Aufnahmen mit d14.5 gebohrt, so dass bis ca. d7 noch zwei oder drei Bohrer in einer Bohrung aufgenommen werden können.
Für den Fall, dass die Bohrungen für die Bohrer gleicher Grösse nicht ausreichen werden sie seitlich aufgefräst.

Zur Organisation dachte ich mir eine Matrix aus:
Die horizontalen Zeilen nehmen die Bohrer entsprechend ihres Nennmasses auf.
Die vertikalen Spalten nehmen die Bohrer entsprechend ihres Aufmasses auf.

Beispiel:
Die Zeile 5 nimmt alle Bohrer von 5.0 bis 5.9 auf.
Die Bohrer 6.0 bis 6.9 werden in der Zeile 6 abgelegt.

Ein Bohrer 5.0 wird in Zeile 5, Spalte 0 abgelegt, 7.8 in Zeile 7, Spalte 8, 11.1 in Zeile 11, Spalte 1.
Oder anders herum, in Zeile 3, Spalte 4  befinden sich alle Bohrer mit d3.4.
Eigentlich ganz einfach, oder?


Die Zeilen werden durch je eine Leiste gebildet mit 10 Bohrungen für n.0 bis n.9.
Die Leisten sind auf eine Trägerplatte geschraubt, die wiederum an der Wand hinter der Fräse geschraubt ist.


Herstellung:
Lange überlegte ich aus welchem Material ich die Leisten anfertigen sollte. Dann fielen mir beim Aufräumen die nicht mehr benötigten Kranzprofile der Schränke auf. Und dann war alles klar, ich nehme diese folierten MDF-Teile.
Kappen auf der Kappsäge (natürlich musste erst noch eine Tischverlängerung mit Anschlag gebaut werden, nur gut, dass ich die Rohre des ausgedienten Bügelbretts aufbewahrt hatte...) war dann einfach, deshalb gibts auch keine Bilder davon.
Ebensowenig wie vom Parallel schneiden der Teile.

Dann gings auf die Fräse, zum Bohren der Aufbewahrungslöcher, 13 mal 10 = 130 Bohrungen, 13 mal Fräsen der Rückseite, 26 mal Fräsen der Schraubenkopfauflage, 26 mal Bohren der Befestigungsbohrungen.
Und andauernd umspannen...


li: Bohren der Bohreraufbewahrungslöcher.
Die Klemmpratze vorne rechts klemmt die Unterlage, die vorne links klemmt die Unterlage und bildet den axialen Anschlag, die beiden hinteren Klemmpratzen spannen das Werkstück, angeschlagen ist es hinten an Passnutsteinen.

mi: Fräsen der Rückseite unter 35°, endlich kam mal der Walzenstirnfräser mit HM-Schneiden zum Einsatz. So leicht, wie der den Querschnitt mit 40 Breite und 15 Höhe entfernte, so hätte ich das auch gerne in Stahl... Weil die Leiste dann aber doch an den freien Enden vibrierte spannte ich sie einmal um und fräste jeweils nur die halbe Länge.

re: Unter 55° wurden die Schraubenauflageflächen der Vorderseite gefräst und die Befestigungsbohrungen gesetzt.
13 mal auf der linken und dann 13 mal auf der rechten Seite. Also 26 mal spannen und jeweils an dem grossen Winkel angeschlagen (ich sollte mir wohl doch mal einen Anschlag bauen...)




So sieht die Matrix bis jetzt aus, in den waagerechten Zeilen (Leisten) von d3 bis d... und in den senkrechten Spalten dann die Bohrungen für d.0 bis d.9.

 


Nach dem Montieren des Steckbretts an der Wand und dem Bestücken zeigte sich das erwartete Ergebnis: Für manche Durchmesser habe ich einfach zu viel Bohrer...
Deshalb habe ich bei einigen Leisten die Bohrung breiter gefräst.

Und hier das Endergebnis:



Man sieht, dass neben den Bohrern auch noch andere Teile einen Platz gefunden haben.

MK2-Aufbewahrungsbrett

Das ist ein Versuch, die Werkzeuge mit MK2-Schaft sichtbar aufzubewahren.
Sie stecken mit dem Schaft in grossen Bohrungen bzw. hängen in M10-Schrauben in einem Holzrahmen.
Weil ich keine Multiplexplatte mehr hatte nahm ich von den Resten des Hausbaus, nämlich OSB-Platten.

Bei der Eckverbindungen zeigte sich das befürchtete Problem: Die OSB-Platte verträgt keine Holzschrauben parallel zur Oberfläche.
Also bohrte ich die Schraubenbohrungen auf und leimte Holzdübel ein. Weil ich denen aber doch nicht traute setzte ich dann noch M6-Schrauben mit Querlochmuttern ein.

Den mittleren Steg hätte ich wahrscheinlich auch weglassen können denn sooo schwer sind die Werkzeuge ja eigentlich nicht.
Mal sehen ob das die letzte Lösung ist oder ob ich auf die Lösung übergehe wie bei den Bohrern und sehe nur schräge Aufnahmebohrungen für den MK2-Schaft vor.

Auf jeden Fall hats auch noch Platz für die angedachten weiteren MK2-Werkzeuge wie Dorne für Messerkopf und Sägen.




Bei den Kollegen fand die Lösung wenig Beifall, also baute ich noch eine Version, "schöner" und hoffentlich praktischer.

Wie so häufig musste ich die Konstruktion während der Fertigung umwerfen. Zum einen gab die Siebdruckplatte die angedachte Breite nicht her und zum anderen kamen halt während der Ferigung weitere Ideen auf...
Die dann natürlich nicht auskonstruiert waren so dass z. B. das Lochbild der Seitenwangen komplett falsch war und mit einer Verschiebung von 50mm neu gebohrt werden musste.
Dazu spannte ich eine Seitenwange auf die andere wobei die obere um 50mm gegenüber der unteren verschoben wurde.
Dann spannte ich die seither untere auf die seither obere und bohrte das zweite Lochbild auf die andere Seitenwange.
Jetzt hatte ich nicht nur doppelt so viele Bohrungen wie ursprünglich geplant sondern musste auch noch genau aufpassen welche davon jetzt die richtigen waren...

Es klappte aber recht gut nur die Bohrungen des untersten Bretts muss ich zu Langlöchern fräsen um die Schlüssel einstecken zu können. Und dann musste ich sie auch noch nach vorne auffräsen.damit sich die Schlüssel leicht einführen liessen.

Man kann eben doch nicht alles komplett durchkonstruieren.
Aber wichtiger ist mir, dass ich dann teste und nacharbeite um zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen.




li: die beiden oberen Bretter (die mittleren beiden Bretter sind Reserve)
re: im dritten Brett von unten wohnen die Rohlinge und zwei Dorne.
Das vorletzte Brett ist für die Werkzeuge mit zylindrischem Schaft wie Fräser, Aufnahmen für Gewindebohrer, T-Nut-Auskratzer und den Bronzeklopfer.
Das unterste Brett enthält die Inbusschlüssel.



Warnung:
Ich bemühe mich zwar, sorgfältig zu arbeiten, aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass Sie meine Hilfsmittel auf Ihr eigenes Risiko nachbauen!


wm-f01b.htm#mk2aufbewahrung 08.03.2017 18:00