Da kann man zwar keine Winkel einstellen, aber mann muss auch
keine Winkel einstellen!
Was im allgemeinen schon sehr praktisch ist, weil man überwiegend
doch rechte Winkel fräsen muss.
Ausserdem wurde er als Niederzugschraubstock angepriesen.
Ich habe das so verstanden, dass der Schraubstock beim Spannen
neben der horizontalen Spannkraft auch eine vertikale Komponente
aufbaut, die den beweglichen Backen nach unten zieht.
Aber so hat er nicht funktioniert, zumindest wurden die
Parallelunterlagen nie festgeklemmt.
Vielleicht habe ich das Prinzip auch nicht richtig verstanden.
Jedenfalls entschloss ich mich, den Schraubstock mal zu
zerlegen.
Tatsächlich tauchten schräge Spannflächen auf, die für die
Niederzugkraft sorgen sollten.
Aber da waren keine bearbeiteten Spannflächen, nur unebene
Sandgussoberflächen.
Und die überfräste ich nun.
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Unbearbeitete Sandgussoberfläche. | Beide Flächen überfräst. |
Der angeschnittene Lunker störte mich wenig.
Ich fettete die Spannflächen, ersetzte die nun zu kurze originale
Einstellschraube und baute alles wieder zusammen.
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Überarbeitet. |
Was hats gebracht?
Wenig.
Zumindest wird der bewegliche Backen nicht so niedergezogen, dass
die Parallelunterlagen festgeklemmt würden.
Aber ich kann das Werkstück nun niederklopfen (wobei ich nicht
weiss, ob das wirklich an der Nachbearbeitung liegt), so dass die
Parallelunterlagen festsitzen oder sich jedenfalls nur noch schwer
bewegen lassen.
Damit muss und kann ich leben.
Möglicherweise ist der Spannwinkel mit 45° schlicht und einfach zu gross.
Auf der offenliegenden Spindel legen sich Späne ab, gelangen in das Innengwinde und stören die Verstellung.
Ich habe deshalb den Schraubstock zerlegt und das Innengewinde mit heissem Wasser, Spülmittel und einer Flaschenbürste gereinigt.
Dann alles neu geölt und wieder zusammengebaut und nun liess sich die Verstellung wieder betätigen.
Als Späneschutz brachte ich eine Abdeckung aus Gummi an.
Leider hielt das Glück nicht lange an, dann ging die Spindel wieder so schwer, dass auch das erneute Reinigen keine Verbesserung brachte.
Ich kaufte vorsichtshalber einen anderen Schraubstock und überlegte, was ich mit dem alten machen solle.
Neue Spindel kaufen, neue Spindel anfertigen, Gewindestange kaufen, wegwerfen.
Dann bot mir Klaus-Dieter an, eine neue Spindel anzufertigen, mit
einem grösseren Trapezgewinde.
Als ich ihm die Teile brachte meinte er, dass es auch anders
ginge:
Aus dem Innengewinde konnte er einen Span entfernen und das
Gewinde der Spindel schnitt er auf der Drehmaschine nach.
Und das wars dann!
Ich brachte eine alte Zahnbürste als Gewindereiniger an, baute alles wieder zusammen, wobei ich die Spindel trocken liess, damit keine Späne anhaften.
Und nun spannt der Schraubstock wieder!
Allerdings verschenkte ich ihn, als die Spindel wieder klemmte...
Warnung: Ich bemühe mich zwar, sorgfältig zu arbeiten, aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass Sie meine Hilfsmittel auf Ihr eigenes Risiko nachbauen! |