Fräsmaschine: Erweiterungen 08d
Probleme mit der Y-Spindel

In Zusammenhang mit dem Anbaumessschieber, Ausbaustufe 4 konnte ich nicht mehr den kompletten y-Weg ausnutzen, da das y-Handrad an den Messstab anstiess.

Deshalb wollte ich erst die y-Spindel im Handradbereich verlängern.
Dann überlegte ich mir, dass es einfacher wäre die Spindel nach vorne zu verlegen. Dazu wollte ich einen Distanzblock zwischen dem Tisch und dem Spindellagerbock einfügen.

Testweise löste ich die beiden Schrauben des Spindellagerbocks und dann passierte etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte:
Die Spindel fiel nach unten in den Maschinenfuss und die Spindelmitter verkantete sich darin!

Zum Glück bekam ich von Marc eine Anleitung zur Demontage des Kreuztisches und so konnte ich den Tisch so weit verschieben, dass ich an die Spindelmutter kam und sie wieder richtig positionieren und befestigen konnte.

Ursache des Schlamassels war, dass sich die beiden Schrauben #73 gelockert hatten:
Sie halten die Spindelmutter im x-Schlitten. Aber nicht (wie ich erwartet hätte) mit einer Gewindebohrung in der Spindelmutter, sondern nur so - sie sind an der Stirnseite plangeschliffen und drücken auf die Spindelmutter und die gegen die Wand der Ausfräsung!
Und wenn die sich lockern, dann gibts nicht mal mehr Formschluss (gegen Verlieren), sondern dann ist die Spindelmutter sofort locker. Was lange gutgehen kann. So lange, bis jemand (wie ich) die beiden Schrauben #51 am Spindellagerbock entfernt. Denn dann fällt die Spindelmutter nach unten. Und mit dem Drehen der Spindel verdreht sie sich und verkantet sich im Maschinenfuss.

Wir merken uns:
1. Ab und zu sollten die beiden Schrauben #73 kontrolliert bzw. nachgezogen werden.
2. Und das auf jeden Fall wenn man den Spindellagerbock abnehmen will!

Falls aber jemand in die gleiche missliche Lage wie ich kommen sollte möchte ich ihm ein paar Hinweise geben, wie ich mir geholfen habe (die Bilder stammen zwar vom Zusammenbau, gelten aber auch für das Zerlegen).

Späneabdeckung (Gummi) an der Tischrückseite abbauen (damit man an die Schrauben #73 rankommt).

Mutter des linken Handrads abschrauben, Handrad samt Scheibe abziehen, Passfeder nicht verlieren, Passfeder abziehen, Axiallager samt Druckscheibe entfernen oder zumindest nicht verlieren, die beiden Zylinderkopfschrauben am Lagerdeckel heraussschrauben, Lagerdeckel vorsichtig herausklopfen (ich habe dazu das dicke Stück Alu genommen das auf dem Tisch liegt)

Anschliessend das Ganze auf der rechten Seite wiederholen.

Nun kann der Tisch nach rechts geschoben werden (ich habe ihn unten abgestützt).

Die y-Spindel habe ich komplett herausgedreht und die Spindelmutter mit einem langen Schraubenzieher in ihrem Gewinde gehalten.
Nun konnte ich die Spindelmutter richtig positionieren und von oben festhalten während ich den Schraubenzieher herauszog und die Spindel wieder hineindrehte. Den Spindellagerbock habe ich mit den beiden Schrauben fixiert und mit den beiden Schrauben #73 die Spindelmutter festgeklemmt.
Grosses Aufatmen!

Nun die Führungen reinigen und neu einfetten, dann gehts an den Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge.

Tisch nach links schieben, rechts das Axiallager samt Druckscheibe einfetten und montieren, Passfeder montieren, Handrad aufstecken und mit Scheibe und Mutter montieren.
Linken Lagerdeckel mit Fett (als Dichtung) montieren und mit den beiden Zylinderkopfschrauben befestigen. Axiallager samt Druckscheibe einfetten und montieren, Passfeder montieren, Handrad aufstecken und mit Scheibe und Mutter montieren. Späneschutz (Gummi) montieren.

Grosse Freude!

Nun endlich konnte ich mich an die Arbeit machen, die das Malheur überhaupt erst ausgelöst hatte: Den Distanzblock unter dem Spindellagerblock.
Provisorisch fertigte ich statt des Distanzblocks zwei Distanzbuchsen an. Die Dicke von 25 mm reicht aus um einerseits den y-Weg auszunutzen und andererseits nicht aus der Spindel herauszufahren.

Funktioniert prima und irgendwann werde ich bestimmt die beiden Distanzbuchsen durch einen Distanzblock ersetzen.

Aber dann werde ich vorher die beiden Klemmschrauben kontrollieren...

Wie man sieht ist das Provisorium bereits ersetzt worden. Dass der Distanzblock zu shcmal ist weil ich kein anderes Material hatte ist nur ein optischer Fehler und sieht sich mit der Zeit weg.

Und falls ich die Spindelmutter mal ausbauen kann (nach oben gehts ja leider nicht!) dann werde ich Bohrungen für die Klemmschrauben anbringen, damit die Spindelmutter auch bei losen Schrauben nicht nach unten fallen kann.


Warnung:
Ich bemühe mich zwar, sorgfältig zu arbeiten, aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass Sie meine Hilfsmittel auf Ihr eigenes Risiko nachbauen!


wm-f08d.htm