Fräsmaschine: Erweiterungen 25
1-2-3-Blöcke

Die 1-2-3-Blöcke heissen so weil sie die Abmessungen 1"x2"x3" haben bzw. in der metrischen Welt 25x50x75mm.

Ich wollte mir ähnliche Blöcke anfertigen, wählte aber 20x60x100, es müsste also 20-60-100- bzw. gekürzt 1-3-5-Blöcke heissen.
Das passt auch gut weil ich als Lochraster 20mm wählte damit ich den Aufspannquader als Grundplatte verwenden kann.
wm-f20 Spannquader

Die Spannblöcke habe ich natürlich nicht erfunden sondern (bei Stefan) abgeschaut und abgewandelt.
Im Prinzip sind das Lochplatten mit einer Sacklochbohrung am einen und einer Gewindebohrung am anderen Ende.
Diese Bohrung wiederholt sich dann jedes zweite Mal, dazwischen sind sie jeweils um 180° gestürzt.
An den Oberflächen wiederholen sich also immer Sacklochbohrung, Gewindebohrung, Sacklochbohrung, Gewindebohrung usw.
Damit ergeben sich sehr vielfältige Kombinationsmöglichkeiten zum Schrauben - auch wenn es wahrscheinlich immer mal eine Situation gibt in der grad mal keine passende Gewindebohrung zur Verfügung steht.

Hier z. B. ist der hochkant stehende Block von unten durch den Flansch des Spannquaders geschraubt, der liegende Block ist an den hochkant stehenden geschraubt. Er könnte aber auch von oben an den Spannquader geschraubt werden.




Nötig dazu sind spezielle Schrauben, ich habe mal vier Stück von jeder Ausführung angefertigt:

Die kurzen Schrauben (angefertigt aus einer Schraube M6x12) werden eingesetzt um die Blöcke untereinander oder von oben an den Spannquader zu schrauben.
Die langen Schrauben (angefertigt aus einer Sechskantstange SW10) werden benötigt um die Blöcke von unten durch den Flansch an den Spannquader zu schrauben.

Beiden gemein ist der freigedrehte Schaft. So lässt sich die Schraube durch die M6-Gewindebohrung des einen Blocks / Spannquader und dann in den anderen Block schrauben.
Die langen Schrauben haben einen Sechskantkopf weil man zwischen den Flanschen des Spannquaders keinen Platz hat für einen Innensechskantschlüssel.

Die Zylinderkopfschraube habe ich etwas überdreht damit sie sich in die Senkung einführen lassen.
Die Sacklochbohrungen habe ich mit einem normal langen 10er Bohrer gebohrt (was etwas mühsam war wegen des Pinolenwegs von 50mm).
Robert hat sich freundlicherweise bereiterklärt die Längsbohrungen mit einem überlangen Bohrer auf Endtiefe zu bohren.
Für die Kopfauflage der Schrauben habe ich den Bohrgrund noch geplant. Dafür habe ich den Bohrer zu einem Senker umgeschliffen.




Hier noch zwei der "unendlich" vielen Kombinationsmöglichkeiten (die Blöcke sind hier ohne Schrauben zusammenstellt).




Als Material hatte ich C45 als Präziflach gekauft so dass ich nur die Stirnseiten bearbeiten musste. Die Blöcke sind nicht gehärtet und werden voraussichtlich auch nicht geschliffen.

Fertigung

Von der Fertigung gibts keine Bilder aber die kann man sich ja vorstellen. Es war nicht kompliziert sondern eher eine Fleissaufgabe.

Aus Nachfragen weiss ich aber dass es wohl doch nicht so ganz einfach ist sich das Innenleben der Blöcke vorzustellen.

Ich zeige deshalb hier einige Details:



Leider schneiden sich alle 10er Bohrungen in allen drei Achsen. Das ist unschön aber unvermeidlich. Ich hätte die Probleme etwas entschärfen können indem ich die die grossen Sacklochbohrungen in unterschiedlichen Durchmessern gebohrt hätte. Es ging aber auch so. Allerdings mit kräftigen Vibrationen, es wäre besser gewesen den Bohrer im Spannzangen- statt im Bohrfutte rzu spannen...

Weil ich die Durchbrüche durch die Querbohrungen mit ihren Vibrationen nicht auch noch ausgerechnet bei den grossen Bohrungstiefen haben wollte begann ich mit ihnen.
Daraufhin bohrte ich die mittellangen und zum Schluss die kurzen Bohrungen.


Die Bohrungen der Länge nach in den einzelnen Bearbeitungsschritten (wegen des zu kurzen Pinolenhubs)
  1. Gelb: Vorbohren 2 x d5 (M6) und 1 x d6 (Sacklochbohrung)

  2. Umspannen

  3. Weiss: Vorbohren 1 x d5 (M6) und 2 x d6 (Sacklochbohrung)
  4. Aufbohren 2 x d10
  5. Weiteres Vorbohren d6 bis zum Durchbruch
  6. Aufbohren 2 x d10 so tief wie möglich

  7. Umspannen

  8. Cyan: Aufbohren 1 x d10
  9. Weiteres Vorbohren d6 bis zum Durchbruch
  10. Aufbohren 1 x d10 so tief wie möglich
Das Bohren der Gewinde, das Aufbohren mit einem überlangen Bohrer auf Endtiefe und das Planen des Bohrgrunds mit einem Senker ist hier nicht mehr dargestellt.




Die Bohrungen der Breite nach lief im Prinzip genauso ab, es war nur etwas einfacher wegen der kleineren Bohrtiefe:
Auf beiden Seiten wurden die Kernbohrungen für M6 (die auch als Vorbohrungen für das Aufbohren mit d10 genutzt wurden) bis zur Mitte gebohrt.
Aufgebohrt wurde dann von beiden Seiten auf die Endtiefe und geplant mit dem Senker.


Die Bohrungen der Dicke nach lief im Prinzip gleich ab, es war nur noch einfacher wegen der kleineren Bohrtiefe:
Die Kernbohrungen für M6 (die auch als Vorbohrungen für das Aufbohren mit d10 genutzt wurden) wurden von einer Seite durchgebohrt.
Aufgebohrt wurde dann von beiden Seiten auf die Endtiefe und geplant mit dem Senker.

Warnung:
Ich bemühe mich zwar, sorgfältig zu arbeiten, aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass Sie meine Hilfsmittel auf Ihr eigenes Risiko nachbauen!


wm-f25.htm 14.02.2018 12:00