Es handelt sich um Bauteile für den Bandschleifer, aber ich
finde es interessant, die Herstellung separat zu beschreiben.
Zur Spannung des Schleifbands habe ich eine Gasdruckfeder
vorgesehen.
Damit sie ihre Kraft momentenfrei übertragen kann sind an den beiden
Anlenkpunkten Kugelköpfe vorgesehen.
Mit den Gasdruckfedern wurden je zwei verschiedene Anbauteile
mitgeliefert von denen mir aber nur eine zusagte.
Irgendwann kam ich dann auf die Idee Kugelbolzen zu drehen und
anstelle der mitgelieferten Anbauteilen zu verbauen.
Eine Radiendrehvorrichtung habe ich ja - aber der erste Versuch ging
gründlich schief: Der HM-Drehstahl brach ab :-(
Also verbaute ich eben doch ein Anbauteil und machte frustirert
Feierabend.
Am Wochenende konstruierte an meiner neuen Radiendrehvorrichtung
weiter, aber das gab es konstruktibe Probleme, der Bauraum reichte
bei kleinen Kugeldurchmessern in Verbindung mit dem Spannzangenfutte
rnicht aus.
Natürlich gäbe es Lösungen, den Anschlag des Längsschlittens
abzubauen, eine dickere Adapterplatte für das Spannzangenfutter
anfertigen usw. usw. Dabei wollte ich doch nur zwei Kugelköpfe damit
ich mit dem Bandschleifer weiterkomme.
li: Einbausituation der Gasdruckfeder
re: die beiden Kugelköpfe (die unterschiedliche Länge wäre nicht
unbedingt nötig gewesen, da die Kugelköpfe eine leichte
Shciefstellung ausgleichen könnten, aber wenn schon dann denn
schon).
Im Doppelendverfahren habe ich die beiden Gewinde geschnitten und
den Hals eingestochen.
li: Und abgestochen (was etwas voreilig war, denn zum Fräsen der
Schlüsselflächen wars an einem Stück besser gewesen)
re: Das Spannen war etwas knapp, es reichte aber zum Fräsen
Gespannt wurden die Teile mit einer Gewindebuchse im
Spannzangenfutter.
Man kann fast schon ahnen dass das nicht gutgehen wird.
Und so war es auch.
Meine Radiendrehvorrichtung ist zu sperrig für so kleine
Kugeldurchmesser, dazum kam noch ein Handhabungsfehler beim
Zustellen und knacks, war der Drehstahl ab.
Neue Woche, neue Überlegungen, neues Glück:
Dreibackenfutter statt Spannzangenfutter. Und langen Sechskant (soo
lang wäre gar nicht nötig gewesen) statt kurzer Gewindebuchse.
Damit hat die Radiendrehvorrichtung genügend Arbeitsraum (falls sich
jemand wundert - meine Radiendrehvorrichtung schwenkt um eine
waagerechte Achse, parallel zu X!)
Jetzt wirds wohl Zeit das Verfahren genauer zu beschreiben:
Bedingung
Um eine Kugel drehen zu können ist eigentlich nur eine einzige
Bedingung erforderlich:
Die Schwenkachse (egal ob nun waagerecht wie bei meiner
Radiendrehvorrichtung oder senkrecht, wie bei vielen anderen) muss
sich mit der Drehachse schneiden!
Das hört sich trivial an, ist es aber nicht wirklich - wenn man
keine Kugellagerkugeln drehen will ist es aber auch nicht übermässig
schwierig.
In der Praxis bedeutet das, dass ich die Radiendrehvorrichtung über
die Drehstahlhöheneinstellung so einstellte, dass der Drehstahl oben
und unten gleichermassen am vorgedrehten Durchmesser anlag - man
könnte hier natürlich auch eine Messuhr einspannen.
Damit ist die obige Bedingung erfüllt.
Ablauf
Ich habe die Kugel zylindrisch vorgedreht - ob man dabei schon
nahe an den Enddurchmesser geht oder einige Millimeter stehen
lässt ist nicht grundsätzlich entscheidend, allerdings ist es m.
E. einfacher wenn man bis kurz vor den Enddurchmesser
vordreht.
Den Querschlitten fuhr ich so weit nach innen bis der
Drehstahl am vorgedrehten Durchmesser anlag.
Anschliessend fuhr ich ihn um den halben Durchmesser weiter nach
innen (Kontrolle über die Messuhr).
Damit befindet sich die Schneide des Drehstahls auf Höhe der
Spindelachse und hat einen Abstand (Kugelradius) von der
Drehachse der dem halben vorgedrehten Durchmesser entspricht.
Ich schwenke den Drehstahl waagerecht und taste die
vorgedrehte Stirnseite an.
An dieser Position nulle ich den Z-Anbaumessschieber und fahre
den Drehstahl aus dem Eingriff.
Die Drehstahleinstellung für den Kugelradius nehme ich zurück,
schwenke den Drehstahl senkrecht und fahren die Schlitten auf
die gemerkten Positionen wo sie geklemmt werden.
Nun stelle ich den Drehstahl (Kugelradius) zu und schwenke ihn
über die gesamte Mantellinie des Kugelkopfs.
Wenn der gewünschte Kugeldurchmesser erreicht ist hat man es
geschafft.
Warnung:
Ich bemühe mich zwar, sorgfältig zu arbeiten, aber ich
muss Sie darauf hinweisen, dass Sie meine Hilfsmittel auf
Ihr eigenes Risiko nachbauen!