Stichelschleifmaschine (SSM)
10: Bohrer-Schleif-Spannzange

Zusammenfassung

Das war leider keine eigene Idee - Uwe schrieb "ich habe das Bohrerdurchmesserproblem so gelöst:
Spannzangenhalter ER16 mit 20mm Zylinderschaft wird von der orignalen 20mm Spannzange aufgenommen und so kann ich jeden Bohrer bis xxmm einspannen".

Im Gegensatz zu den Spannzangen-355 der SSM überdecken die ER-Spannzangen jeweils 1mm Durchmesserdifferenz und können so "alle" Durchmesser spannen.

Weil Uwe eine SSM mit grösseren Spannzangenfutter besitzt musste ich seinen Vorschlag für meine SSM etwas abändern:
Ich kaufte für die SSM eine Spannzange-355 mit d16 als Basis-Spannzange.
Und dafür ein Spannzangenfutter-ER16A mit zylindrischem Schaft d16x100 (C16) und Bohrung M10.
Statt des auch angebotenen 10-teiligen Spannzangen-Sets (1-10) kaufte ich Spannzangen 6-11.

Mit diesen Spannzangen lassen sich also Bohrer spannen in einem Durchmesserbereich von 5,1 bis 11,0.
Kleinere Bohrer werde ich eh kaum zum Bohren einsetzen oder schleifen.
Und grössere lassen sich wegen des Spannzangenfutterdurchlasses nicht spannen (deshalb hätte mir auch ein Spannzangenfutter-ER20 nichts genutzt), sie müssen entweder mit einer Reduzierhülse in der 18er Spannzange-355 oder eben mit der Bohrer-Schleifvorrichtung geschliffen werden.

Schritt 1: Vermessen des Spannzangenfutters



So ungefähr sah das Spannzangenfutter aus.

Schritt 2: Modifizieren des Spannzangenfutters



Und so sollte es nach dem Modifizieren aussehen.


Vor dem Abstechen hatte ich ziemlichen Bammel, aber es ging besser als ich erwartet hatte.
Ins Bohrfutter hatte ich eine Gewindestange eingespannt, damit das Futter nicht unkontrolliert abfällt.




li: Voila, ein C16-ER16A-60L ohne M10
Die Kratzer am Schaftende stammen vom ersten Einschieben des Spannzangenfutters in die 16er Spannzange-355 und demonstrieren zum einen die "Gratfreiheit der Spannzange und zum anderen die "Härte" des Spannzangenfutterschaftes.

re: Aufgebohrt mit d11 und angefast, beides war unproblematisch.




Bereit zum Schleifen von Bohrern 5,1 bis d11,0.
Da die Aufnahme in der Spannzange-355 51mm (vermutlich 2") tief ist steht das Spannzangenfutter-ER16 mit seiner Schaftlänge von 60mm ca. 9mm über. Weil der Raum bis zur Schleifscheibe aber ausreicht werde ich den Schaft nicht weiter kürzen.




Also, nun kann ich Bohrer einspannen.

Aber wie schleift man sie denn nun?

Ich mache das folgendermassen:

Jetzt wirds ein wenig fitzelig:
Die Übergangskante zwischen dem ersten und zweiten Freiwinkel der beiden Schneiden sollen sich in einer Linie treffen!
Wenn ich beim Schleifen der beiden zweiten Freiwinkel vorsichtig zugestellt habe zeigt sich, dass sich die Kanten noch nicht in einer Linie treffen, ich muss also beide zweite Freiflächen nachschleifen, bis sich die Kanten in einer Linie treffen.
Falls ich bei den zweiten Freiflächen zu viel zugestellt haben sollte muss ich eben die ersten Freiflächen nochmal nachsetzen.

So sollte das dann etwa aussehen:
Gelb: Die beiden ersten Freiflächen
Cyan: Die beiden zweiten Freiflächen
Die Kanten zwischen den beiden Freiflächen treffen sich in einer Linie, gehen also durch die Mittelachse des Bohrers und erzeugen damit einen "Kegel" also eine "punktförmige Querschneide".


Warnung:
Ich bemühe mich zwar, sorgfältig zu arbeiten, aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass Sie meine Hilfsmittel auf Ihr eigenes Risiko nachbauen!


wm-ssm10.htm